Grundsätzliches zum Tuning an PKW
Für alle im Folgenden erwähnten Maßnahmen bzw. Teile ist darauf zu achten, dass erforderliche Gutachten und die Allgemeine Betriebserlaubnis vorliegen sowie entsprechende Eintragungen in die Zulassungspapiere vorgenommen werden.
Die äußere Erscheinung
An einem PKW fallen zuerst die Tuningmaßnahmen an der äußeren Optik auf. Dieses Tuning hat im unteren Preissegment meist auch nur diese Aufgabe, eine Verbesserung der Performance ist erst in höheren Gefilden beabsichtigt und auch erheblich teurer. Klassische Anbau- oder Austauschteile sind Front- und Heckspoiler, Seitenschweller und Heckschürze. Bei den Materialien gibt es die typischen Wahlmöglichkeiten von einfachen Kunststoffteilen über Glasfaserkunststoff bis zu Carbon. Man sollte sich von den Preisen nicht täuschen lassen, eine Lackierung gerade mit Metallic-Lacken wird noch einige Euro mehr kosten. Jede Art von Unterbodenbeleuchtung ist in Deutschland bei Betrieb des Fahrzeugs nicht zulassungsfähig. Eine auffällige, eventuell zweifarbige Lackierung des ganzen Fahrzeugs komplettiert das äußere Tuningbild.
Im High-Performance-Bereich (Sportwagen) bauen meist etablierte Tuningfirmen Teile an, die die Luftströmungen optimieren und beispielsweise den Anpressdruck für mehr Kurvenstabilität erhöhen. Dazu spielt Leichtbau bei Carbonteilen eine gewisse Rolle.
Auch bei Lichtelementen gibt es heute viele Möglichkeiten: Bei Klarglasscheinwerfern und LED-Rückleuchten für ältere Modelle, nachgerüsteten Tagfahrleuchten oder andersfarbigen (geschwärzten) Rückleuchten sollte man auch auf etablierte Hersteller sowie die Zulassung achten.
Aufgepeppter Innenraum
Für den Innenraum gibt es ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten für optisches Tuning: Glasfaserlichtschlauch, Alu-Schaltknauf, Lackfolien oder Lederausstattung seien hier genannt, aber auch ein paar farbige Sitzbezüge (schonen tatsächlich die Sitze) und Fußmatten mit Motiven zählen zum preiswerten Tuning. Das Tuning von funktionalen Teilen wie Pedale und Lenkrad sollte man sich aber besser überlegen, da hier auch die Bediensicherheit leiden kann, oder die Teile aufgrund fehlender Zulassung sowieso untersagt sind.
Das Fahrwerk
Die Tuningmaßnahmen, die sich am meisten auf die Fahreigenschaften auswirken, sind im Bereich Fahrwerk zu finden. Kürzere und härtere Federn mit strafferen Dämpfern stellen mit der einhergehenden Tieferlegung eine populäre Maßnahme dar. Zwar verbessert es die Schwerpunktlage und den Grip auf der Fahrbahn (bessere Brems- und Beschleunigungswirkung), aber durch die Härte leidet der Rest des Fahrzeuges inklusive der Insassen deutlich mehr auf schlechten Pisten. Immer breitere Reifen auf immer größeren Felgen verringern den Komfort zugunsten der Performance weiter. Gerade bei höherer Motorleistung müssen auch die Bremsen angepasst werden, was meist recht teuer ist.
Die Maschine wird stärker
Am Motor gibt es vom Austausch des Luftfilters gegen eine Version mit mehr Luftdurchsatz oder von einer Sportauspuffanlage über das Chiptuning in der Motorsteuerung bis zur Lachgaseinspritzung oder zum Aufbohren des Motors sehr viele unterschiedlich teure oder aufwändige Möglichkeiten, die Leistung zu steigern. Alles, was den Motor stärker macht, hat auch Auswirkung auf andere Aggregate wie den empfindlichen Zahnriemen, der dann mehr beansprucht würde. Wenn beispielsweise Maßnahmen an den Ventilen und Nockenwellen durchgeführt werden, muss der Zahnriemen auf den Zahn genau wieder montiert werden! Bei falscher Montage drohen kapitale Motorschäden. Daher sind alle Maßnahmen am Motor – bis auf den geänderten Luftfilter – von einer Fachfirma durchzuführen. Zum einen zur Sicherheit, zum anderen, weil die Fahrzeuggarantie für den Motor in der Regel erlischt, aber eine Garantie der Tuningfirma diese ersetzt. Auch kann eine deutlich höhere Leistung teurere Versicherungsbeiträge zur Folge haben. Grundsätzlich muss man bei einer Leistungssteigerung von einer verkürzten Lebensdauer des Motors ausgehen.
HiFi-Sound
Wer seine Musikanlage aufrüsten will, kann das über ein besseres Radio oder auch Verstärker, bessere Lautsprecher und Subwoofer tun. Hier sei die elektrische Sicherheit sowie die ungestörte Wahrnehmung des akkustischen Geschehens im Straßenverkehr angemahnt. Für das Tunen der Musikanlage ist meist keine Zulassung notwendig.